Die Shambhala-Prophezeiung

Eine Prophezeiung über das Königreich Shambhala aus dem Jahre 800 n. Chr. so wie ich sie von Joanna Macy hörte, die sie von ihrem tibetischen Lehrer und Freund Choegyal Rinpoche erfuhr:

Es kommt eine Zeit, in der alles Leben auf der Erde in Gefahr ist. In dieser Zeit gibt es zwei große Mächte, "Lalöo", (tibet.: barbarische Kräfte). Eine davon in der westlichen Hemisphäre, die andere im euroasiaischen Gebiet. Während diese zwei barbarischen Kräfte in tödlicher Feindschaft erstarrt sind und sich darauf vorbereiten, sich gegenseitig zu vernichten, haben sie doch viele Ähnlichkeiten: Eine Ähnlichkeit ist, dass sie Waffen anhäufen, die vollkommene Zerstörung versprechen und Technologien erschaffen haben, die die Welt völlig vernichten können.

Zu dieser Zeit, wenn also zukünftiges Leben am seidenen Faden hängt, ist die Zeit, dass das Königreich Shambhala hervortritt.

   

Jedoch, Du kannst da nicht hingehen, denn es ist keine geographisch-politische Einheit. Es existiert in den Herzen und Köpfen der

Shambhala-Krieger und -Kriegerinnen. Die Überzeugung, daß die Grenze zwischen Gut und Böse genau durch die Landschaft jeden Einzelnen menschlichen Herzens geht, ist es, die jemanden zum Shambhala macht. Du kannst auch nicht von außen feststellen, wer ein Shambhala-Krieger ist. Sie haben keine Uniformen oder Banner, keine Barrikaden hinter denen sie sich verstecken, sie haben kein eigenes Terrain, auf dem sie sich ausruhen könnten, immer und jederzeit müssen die Shambhala-Krieger sich auf dem Terrain der barbarischen Mächte bewegen, denn das ist alles, was sie haben.

Dann kommt eine Zeit, wo großer moralischer und physischer Mut gefordert wird von den Shambhalas. Denn zu dieser Zeit werden sie aufgefordert, bis ins Herz der barbarischen Mächte vorzudringen, direkt in die Verstecke und Geheimplätze, wo die Waffen aufbewahrt werden, um sie zu entschärfen. Es geht dabei um Waffen in jedem Sinne des Wortes. Sie werden in die Machtzentralen eindringen, um die Keimzellen zu entwaffnen, welche die Welt vergiften und töten. Und der Shambhala-Krieger weiß, daß diese Waffen unschädlich gemacht werden können, denn sie sind "mano-maya", d.h. aus dem menschlichen Verstand gemacht worden, deshalb können sie auch durch den menschlichen Verstand wieder unschädlich gemacht werden.

Sie wurden von Menschen in Existenz gebracht, deshalb können sie auch von Menschen wieder aus der Welt geschafft werden. Es ist keine außerirdische Macht, die bedroht, sondern die Produkte unseres eigenen Geistes. Gemacht durch unzählige unserer alltäglichen Entscheidungen, werden diese zerstörenden Waffen aufrecht erhalten und wir haben tatsächlich die Wahl, wir können uns entscheiden.

Jetzt also ist die Zeit gekommen, daß die Shambhala-KriegerInnen ins Training gehen. Sie trainieren im Gebrauch von zwei Waffen. Eine ist MITGEFÜHL oder die Fähigkeit mitzuleiden und die zweite Waffe ist EINSICHT in das tiefverwurzelte Miteinander-Verbundensein aller existierenden Phänomene.

Beide Waffen sind wichtig, eine allein reicht nicht. Du brauchst Mitgefühl (Maha Karuna) als Antrieb, als Treibstoff, um in Bewegung zu kommen, die Leidenschaft des Lebens, die Fähigkeit mit den anderen Wesen der Welt zu leiden. Jedoch allein Mitgefühl reicht nicht aus, denn wenn Du nur Mitgefühl hast, brennst Du aus, bist schnell erschöpft und resigniert. Mit der zweiten Waffe, der Einsicht in das radikale Miteinander-Verbundensein, wissen die Shambhalas, daß, wo immer sie gerade arbeiten, wo immer sie sind, was immer sie tun, immer das ganze Netz berührt wird. Allein jedoch bliebe dieses Wissen kalt, es braucht die Wärme des Mitgefühls. So geht es bei den Shambhalas immer um das Training im Gebrauch beider Waffen zur gleichen Zeit.

 


 

 

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